Kurztrip nach Sarajevo

 

4 Tage Sarajevo: Meine ultimative Checkliste für einen unvergesslichen Kurztrip

Als ich vor ein paar Wochen mit meinen Freunden beschloss, einen Kurztrip nach Sarajevo zu machen, war ich voller Vorfreude. 

Die Vorbereitungen: Was muss ich vor der Reise wissen?

Die Spannung steigt. Um 16 Uhr geht's zum Flughafen Baden-Baden.
Tilman und Golo holen mich ab. Der Flieger startet um 18:30 Uhr. Ich fliege ohne großes Gepäck, nur eine kleine Minitasche mit Laptop und Unterhosen. Bin gespannt auf die anderen 30 Freunde, die mitkommen. Wenn so viele Menschen in dieselbe Richtung fliegen, sind Klamauk und Panik vorprogrammiert!

Währung und Bezahlung in Sarajevo

Eine der wichtigsten Fragen: Kann man in Sarajevo mit Euro bezahlen? Die offizielle Währung ist die Konvertible Mark (BAM), die fest an den Euro gekoppelt ist (1 Euro ≈ 1,95 BAM). In vielen touristischen Bereichen werden Euros akzeptiert, aber zu ungünstigen Kursen. Ich empfehle daher:

  • Kleingeld in Euro mitnehmen für die ersten Stunden
  • Geld vor Ort wechseln – die Wechselstuben (Mjenjačnica) in Sarajevo bieten bessere Kurse als deutsche Banken
  • Bargeld abheben – Geldautomaten sind in der Stadt weit verbreitet
  • Kreditkarten werden in größeren Hotels und Restaurants akzeptiert, aber nicht überall

Mein Tipp: Wechseln Sie etwa 50 Euro direkt nach der Ankunft und dann nach Bedarf mehr. Die Wechselstuben in der Altstadt (Baščaršija) bieten faire Kurse ohne versteckte Gebühren.

Anreise und Transport vor Ort

Der Flughafen Sarajevo ist klein und übersichtlich. Nach der Landung gibt es mehrere Möglichkeiten, ins Stadtzentrum zu gelangen:

  • Taxi: Etwa 15-20 BAM (8-10 Euro), ca. 20 Minuten Fahrzeit
  • Bus: Linie 36 fährt vom Flughafen zur Busstation Nedžarići, von dort nehmen Sie die Straßenbahn ins Zentrum
  • Shuttle-Service: Viele Hotels bieten Abholservice an

In der Stadt selbst kommt man gut zu Fuß zurecht. Das öffentliche Verkehrsnetz aus Straßenbahnen und Bussen ist zuverlässig und günstig. Eine Einzelfahrt kostet etwa 1,60 BAM (0,80 Euro).

Tag 1: Ankunft und erster Eindruck

Nach der Ankunft in Sarajevo empfehle ich, sich erst einmal zu akklimatisieren. Checken Sie im Hotel ein und machen Sie einen ersten Spaziergang durch die Altstadt Baščaršija. Hier spürt man sofort den einzigartigen Charme dieser Stadt, wo osmanische und österreichisch-ungarische Einflüsse aufeinandertreffen.

Zum Abendessen empfehle ich ein traditionelles bosnisches Restaurant wie das "Inat Kuća" oder "Dveri". Probieren Sie unbedingt Ćevapi (gegrillte Hackfleischröllchen) und Burek (gefülltes Blätterteiggebäck)!

Tag 2: Geschichte und Kultur

Der zweite Tag steht ganz im Zeichen der bewegten Geschichte Sarajevos:

  • Beginnen Sie mit einem Besuch des Tunnelmuseums (Tunel spasa), das an die Belagerung Sarajevos während des Bosnienkrieges erinnert
  • Besuchen Sie die Lateinerbrücke, wo 1914 das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand stattfand
  • Erkunden Sie das Rathaus (Vijećnica), ein architektonisches Juwel
  • Schlendern Sie durch die Ferhadija-Straße und beobachten Sie den Übergang zwischen osmanischer und österreichisch-ungarischer Architektur

Was mich besonders beeindruckt hat: In Sarajevo stehen innerhalb weniger hundert Meter eine Moschee, eine katholische Kathedrale, eine orthodoxe Kirche und eine Synagoge – ein lebendiges Zeichen religiöser Toleranz.

Tag 3: Natur und Aussichtspunkte

Sarajevo liegt in einem Tal, umgeben von grünen Bergen. Nutzen Sie den dritten Tag, um die atemberaubende Landschaft zu erkunden:

  • Fahren Sie mit der Seilbahn zum Berg Trebević (Trebevićka žičara) und genießen Sie den Panoramablick
  • Besuchen Sie die Olympischen Stätten vom Winterspiele 1984
  • Machen Sie einen Spaziergang entlang des Miljacka-Flusses
  • Entspannen Sie im Vrelo Bosne, einem Naturpark am Ursprung des Flusses Bosna (ca. 12 km vom Zentrum)

Für den Abend empfehle ich einen Besuch im Stadtteil Bjelave, wo viele gemütliche Cafés und Bars mit atemberaubendem Blick über die Stadt zu finden sind.

Tag 4: Einkaufen und letzte Eindrücke

Vor der Abreise sollten Sie unbedingt noch einige Souvenirs mitnehmen:

  • Handgefertigte Kupferwaren aus der Baščaršija
  • Bosnischer Kaffee und traditionelle Kaffeeutensilien
  • Süßigkeiten wie Rahatlokum (Turkish Delight) oder Baklava
  • Lokale Spirituosen wie Rakija

Bevor es zum Flughafen geht, gönnen Sie sich noch ein letztes bosnisches Kaffee-Erlebnis in einem der traditionellen Kaffeehäuser. Die Kaffeezubereitung ist hier ein regelrechtes Ritual und unterscheidet sich deutlich vom schnellen Kaffee, den wir in Deutschland gewohnt sind.

Praktische Tipps für die Reise

Was sollte ich einpacken?

  • Kleidung: Sarajevo hat kontinentales Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Im Frühjahr und Herbst empfehle ich Schichten, da es tagsüber warm und abends kühl sein kann.
  • Wanderschuhe: Wenn Sie die Berge erkunden möchten
  • Adapter: Die Steckdosen sind wie in Deutschland (Typ F)
  • Reiseapotheke: Grundausstattung mitnehmen, obwohl Apotheken gut sortiert sind

Sicherheit

Sarajevo ist eine sichere Stadt für Touristen. Dennoch sollten Sie auf übliche Vorsichtsmaßnahmen achten:

  • Wertsachen im Hotelsafe aufbewahren
  • In der Altstadt auf Taschendiebe achten (wie in jeder Touristenstadt)
  • Nachts nicht alleine in abgelegene Gegenden gehen
  • Vorsicht beim Fotografieren militärischer Einrichtungen

Internet und Kommunikation

WLAN ist in den meisten Hotels, Cafés und Restaurants verfügbar. Wenn Sie viel unterwegs sein werden, lohnt sich eventuell eine lokale SIM-Karte von BH Telecom oder m

(ca. 10-15 BAM für 5-10 GB).

Fazit: Warum Sarajevo mich verzaubert hat

Sarajevo hat mich mit seiner Mischung aus Geschichte, Kultur und herzlichen Menschen tief beeindruckt. Die Stadt wirkt wie ein lebendiges Museum, in dem verschiedene Epochen und Kulturen aufeinandertreffen. Besonders die Resilienz der Einwohner nach dem Krieg und ihre Offenheit gegenüber Besuchern haben mich berührt.

Vier Tage reichen aus, um einen guten Eindruck von Sarajevo zu bekommen, aber ich bin sicher, dass ich wiederkommen werde, um mehr zu entdecken. Mit meinen 30 Freunden war es ein unvergessliches Abenteuer voller Lachen, kleiner Pannen und wunderbarer Erinnerungen.

Wenn Sie also einen authentischen, kulturell reichen Städtetrip planen, der abseits der üblichen Touristenpfade liegt, kann ich Sarajevo nur wärmstens empfehlen. Die "Jerusalem Europas", wie die Stadt auch genannt wird, wird Sie nicht enttäuschen.

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