Familie aus Sarajevo – vier Gesichter, ein Herzschlag
Manche Menschen gehören zur Familie, bevor du überhaupt weißt, wie wichtig sie dir sind.
Sie sind einfach da – manchmal nah, manchmal fern, aber immer Teil deiner Geschichte.
In Sarajevo kamen sie zusammen: Antonela, Gracijela, Bojan und Željka.
Verschiedene Wege, verschiedene Städte, ein gemeinsames Herz: Goran.
Antonela – Regisseurin des Lebens
Antonela ist wie ein gut geschnittener Film: schnell, klug, überraschend.
Sie sieht Dinge, bevor andere sie überhaupt bemerken. Als Regisseurin bei Sarajevo TV ist sie ständig in Bewegung – und trotzdem ganz da, wenn du mit ihr sprichst.
Sie bringt eine Energie mit, die man nicht erklären kann. Man muss sie erleben.
Sie mischt Ironie mit Tiefgang, Tempo mit Gefühl – und Sarajevo mit einem gewissen Glanz, den man nicht kaufen kann.
In diesen Tagen war sie unsere stille Chronistin. Vielleicht lief keine Kamera – aber in ihrem Blick lag so viel Aufmerksamkeit, dass man sich gefragt hat: „Werde ich gerade geschnitten?“
Bojan – der Leise, der alles versteht
Bojan sagt wenig. Und genau das macht ihn so stark.
Er hört. Er beobachtet. Und wenn er doch mal etwas sagt, willst du auf keinen Fall gerade abgelenkt sein.
Er hat diese Art von Stille, die nicht leer ist – sondern voll.
Voll mit Gedanken, mit Feingefühl, mit Loyalität.
Er steht nie im Mittelpunkt, aber er fehlt, sobald er nicht da ist.
So wie ein Bass in einem guten Lied – du merkst erst, wie wichtig er ist, wenn er plötzlich weg wäre.
Bojan war in Sarajevo wie ein ruhiger Gegenpol zum Trubel.
Ein Fels. Und ein feiner Mensch.
Gracijela – Sarajevo in den Augen, Holland im Herzen
Gracijela lebt in Holland, aber ihr Herz ist auf einer ganz anderen Frequenz.
Sarajevo schwingt noch immer in ihr, in jedem Satz, jedem Lächeln, jedem Blick.
Sie bringt etwas Internationales mit – diese Mischung aus Weltblick und Wurzeln.
Man spürt, dass sie viel gesehen hat. Aber sie schaut nicht herab. Sie schaut liebevoll.
Wie jemand, der den Menschen versteht, weil sie selbst viele Brücken überquert hat.
In Sarajevo war sie wie ein leiser Sonnenstrahl.
Kein großes Spektakel – aber spürbar, wohltuend, warm.
Željka – Haltung mit Herz
Željka arbeitet bei der OSZE, dort wo es um Sicherheit, Menschenrechte und Haltung geht.
Und genau das bringt sie mit. Nicht aufdringlich. Nicht belehrend. Sondern klar, ruhig, stark.
Sie ist eine von denen, bei denen du dich sofort gut aufgehoben fühlst.
Nicht, weil sie dich in Watte packt – sondern weil sie dich sieht.
Und du weißt: Diese Frau steht, wenn andere wanken.
In Sarajevo war sie nicht nur eine Cousine.
Sie war Präsenz. Kraft. Und eine stille Erinnerung daran, dass Werte nicht nur politische Begriffe sind – sondern gelebte Realität.
Ein Satz bleibt:
Sie alle kamen für Goran.
Für die Stadt. Für die Erinnerung. Für das, was Familie wirklich bedeutet.
Vier Menschen, vier Richtungen – und doch in einem Moment vereint.
Sarajevo hat sie zusammengebracht. Und wir?
Wir haben sie nie wieder losgelassen.
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