Das monetäre System in Bosnien und Herzegowina

 Das monetäre System in Bosnien und Herzegowina


Steckbrief: Das Währungssystem Bosniens

  • Währungsname: Konvertible Mark (Abkürzung: KM; international: BAM)

  • Unterteilung: 1 KM = 100 Feninga

  • Zentralbank: Zentralbank von Bosnien und Herzegowina (CBBiH)

  • Wechselkursbindung: 1 KM = 0,51129 EUR (fest an den Euro gekoppelt)

  • Einführung: 1998 (nach dem Dayton-Abkommen)

  • Geltungsbereich: Bosnien und Herzegowina


Währungseinheiten: Münzen und Banknoten

Münzen:

  • Nennwerte: 5, 10, 20 und 50 Feninga sowie 1, 2 und 5 Konvertible Mark

  • Materialien: Meist Kupfer-Nickel- oder Nickel-Stahl-Legierungen

  • Gestaltung: Motive von nationaler Bedeutung, meist Pflanzen, Tiere oder architektonische Elemente

Banknoten:

  • Nennwerte: 10, 20, 50, 100 und 200 KM

  • Gestaltung: Porträts bedeutender bosnischer Persönlichkeiten, jeweils in kyrillischer und lateinischer Schrift

  • Sicherheitsmerkmale: Wasserzeichen, Hologramme, Sicherheitsfäden, Mikrotext – auf europäischem Sicherheitsstandard






Vergleich zum Euro

Trotz der engen Wechselkursbindung unterscheidet sich die Konvertible Mark funktional deutlich vom Euro:

  • Stabilität: Die feste Kopplung an den Euro hat der KM Preisstabilität und Vertrauen verschafft.

  • Nutzung: In Bosnien ist ausschließlich die KM gesetzliches Zahlungsmittel, der Euro wird nur informell oder im grenznahen Handel akzeptiert.

  • Unabhängigkeit: Die Zentralbank von Bosnien und Herzegowina kann keine eigenständige Geldpolitik betreiben, da der Kurs an den Euro gebunden ist.

  • Kaufkraft: Die Kaufkraft der KM ist im Landesinneren relativ hoch, aber deutlich niedriger als die des Euro in der Eurozone.


Geschichte des Geldes in Bosnien

Die monetäre Geschichte Bosniens ist eng mit der politischen Entwicklung des Landes verknüpft.

  • Vorkriegszeit (bis 1992): In der Zeit der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien war der Jugoslawische Dinar das gesetzliche Zahlungsmittel.

  • Kriegszeit (1992–1995): Infolge des Bosnienkriegs gab es mehrere parallel zirkulierende Währungen – darunter der Dinar, ausländische Währungen wie die Deutsche Mark und improvisierte Zahlungsmittel.

  • Nachkriegszeit:

    • 1995: Das Dayton-Abkommen führte zur Gründung der Zentralbank von Bosnien und Herzegowina.

    • 1998: Einführung der Konvertiblen Mark (KM), ursprünglich im Verhältnis 1:1 an die Deutsche Mark gekoppelt.

    • 2002: Nach der Einführung des Euro in Deutschland wurde die KM im festen Kurs von 1 KM = 0,51129 EUR an den Euro gebunden.

Die Geldpolitik des Landes ist seither von hoher Disziplin geprägt, da die Zentralbank ausschließlich währungsdeckende Maßnahmen nach dem Currency-Board-Prinzip durchführen darf.


Fazit

Das bosnische Währungssystem basiert auf Stabilität durch Bindung an den Euro. Die Konvertible Mark ist ein wichtiges Symbol für finanzielle Kontinuität und Vertrauen in einem historisch stark belasteten Wirtschaftsraum. Der Verzicht auf eigenständige Geldpolitik ist zwar eine Einschränkung, ermöglicht jedoch solide fiskalische Rahmenbedingungen. Im Vergleich zum Euro bietet die KM insbesondere im Inland ausreichend Stabilität, bleibt jedoch international wenig verbreitet.


Labels: Bosnien, Konvertible Mark, Währungssystem, BAM, Eurovergleich, Zentralbank, Balkan, Geldgeschichte, Banknoten, Münzen
Metabeschreibung:
Ein fundierter Überblick über das monetäre System in Bosnien und Herzegowina: Geschichte, Währungseinheiten, Vergleich zum Euro und geldpolitische Grundlagen.


Münzen und Banknoten aus Bosnien und Herzegowina.

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